Nigeria '99 - Der 'wahre' Fussball?
 
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Ist die U20 WM der 'wahre' Fussball? Ist sie ein Blick zurück oder nach vorne in der Zeit? Im folgenden werden ein paar Klischees bemüht, doch es ist lohnenswert, sich für diesen Fussball zu begeistern. 
Warum die Jugend WM in Nigeria ein hier völlig unterschätztes Großereignis ist und eine kleine Einführung zu den teilnehmenden Teams... 

GO NIGERIA '99

 
 
 
 

 

 1) Fussball wie er einmal war?  

 Europa (und auch anderswo) ammelt gerade Erfahrungen in einer neuen Ära des professionellen Fussballs, in der die Klubs nur noch Bühnen sind für Gastspiele von Künstlerunternehemern, deren Handlung auf dem grünen Rasen auch nur noch ein Teil ihrer Tätigkeit im Unterhaltungsbusiness darstellt. Längst erwirtschaften die Klubs mehr Reichtum für die Spieler und ihre Agenten als die Spieler sportlichen Ruhm für die Klubs. Auch die Fans wandeln sich mehr und mehr von Fans von Mannschaften zu Fans von Spielern.

 In der Bundesliga-Berichterstattung ist der Fussball nur noch Beiwerk bzw. Anlaß zu dem eigentlichen Mittelpunkt der Sendungen: populäre Menschen, wie sie Kaugummis entsorgen, mit ihren Tribünennachbarn shakern oder Interviews mit unbedarften Spielern, wie auch die Reduktion eines Fusballspiels, einer aufregenden 90 minütigen Geschichte auf eine 10 Sekunden-Sequenz als sogenannte Schlüsselszene, wieder- und wiedergekäut mit der wahrheitschaffenden Propaganda des Reporters überdeckt.

In diesem Zusammenhang sieht dieses Turnier, die Unter20 Weltmeisterschaft 199 in Nigeria, Mannschaften, deren großes Ziel es ist, etwas zu gewinnen. Zwar exponieren diese Mannschaften starke Spieler, zukünftige Stars, doch Interviews, Selbstdarstellung der Individuen, und hoffentlich auch allabendliches Karriere-Taktieren mit dem oder den Agenten sind auch dank der Abschirmung der inzwischen erfahrenen Trainer noch zweitrangig.   
  
 Die Mannschaften müssen darüberhinaus als Team funktionieren.In Nigeria gibt es keine 25 Mann-Kader, keiner Rotation. Es gibt nur 18 Spieler, 2 Spiele pro Woche, mindestens einer ist immer gesperrt oder verletzt, da kommt es auf die Gruppe als Ganze an, Einzelpolitik ist nicht gefragt.
 

 
 
1. Fussball wie er einmal war?
2. Eine gewisse Unschuldigkeit
3. Welten prallen aufeinander
4. Die größten Talente
5. Das alte Weltmeisterschaftsflair
6. Die Mannschaften und ihr Turnierverlauf
7. Aktuelle Ergebnisse und Infos
 

Dank der Live-Berichterstattung von Eurosport besteht Nigeria 99 aus Fussballspielen, aus Talent, Dramatik, Spektakel und nicht aus Interviews, Spielerpolitik über Medien (Ausnahme: Der Kicker als einführende Plattform für Andreas Voss) und Banalitäten. So ist dieser Fussball eben für den Liebhaber desselben spektakulär, für den Konsument von Unterhaltungsfernsehen (die Königsfamilie für eine andere Zielgruppe) ist sie gar nicht existent. Tunlichst ignoriert die private Konkurrenz (DSF, SAT1) das Spektakel, außer für Negativmeldungen natürlich. Doch da gab entgegen einigen hoffnungsvollen Unkens bis jetzt kaum welche.

 2) Eine gewisse Unschuldigkeit  

Das Fehlen einer gewissen Brutalität, das erst rudimentär vorhandene Ziehen und Zerren, Defizite in Abgebrühtheit beim Begehen von taktischen Fouls, und ein scheinbar guter Geist im Turnier, macht es den Referees einfacher, läßt die meisten Spiele flüssig laufen.  
    
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 3) Welten prallen aufeinander  

Der Fussball in Europa unterscheidet sich inzwischen nur noch um Nuancen. Da in die größten Ligen eine Zuwanderung der besten Spieler und Trainer aus dem Ausland stattgefunden hat, sind charakteristische nationale Stile dort ebenso aufgeweicht wie in den Ländern, in die jene Spieler zu Länderspielen wieder zurückkehren. Auch über Fernsehen und die Arbeit europäischer Trainer in aller Welt überträgt sich eine Art universelle Lehre, wie Fussball zu spielen und zu definieren sei, auch in Länder jenseits Europas. Die bekanntesten afrikanischen Spieler haben eine europäische Auffassung, denn nur diese Spieler haben sich in Europa durchgesetzt. So sind auch bei Weltmeisterschaften kaum noch wirkliche Überraschungen zu sehen. Einen Fussball wie Kamerun ihn 1990 spielte, wird es wohl kaum mehr geben. Sogar die Brasilianer spielen inzwischen nichts anderes als eine brasilianische Interpretation eines quasi universellen europäischen Fussballs.  
Bei dieser U20 WM sieht man aber immerhin Mannschaften aufeinanderprallen, deren Spieler bisher ausschließlich im eigenen Land gespielt haben und deren Spielauffassung schon recht unterschiedlich ist. Und dies macht die Spiele für den Fussball-Liebhaber so interessant.   
Da sind beispielsweise die Nigerianer, die in einem ganz eigenen Rhythmus zu den Trommeln und vor allem den in Afrika sehr beliebten Blasorchestern spielen, der Hitze angepaßt (wie der westafrikanische Fussball einst war), plötzlich zum Solo aufspielend, ganz den Paradigmen aus afrikanischer Musik gleich, Spiel und Publikum für Momente zur Ekstase führend (wenn man sie denn läßt).   

 

 
1. Fussball wie er einmal war?
2. Eine gewisse Unschuldigkeit
3. Welten prallen aufeinander
4. Die größten Talente
5. Das alte Weltmeisterschaftsflair
6. Die Mannschaften und ihr Turnierverlauf
7. Aktuelle Ergebnisse und Infos
 
 Kleine Japaner mit ungeheurer Laufbereitschaft und überraschendem Können den Gegner ausspielend und dann doch an der individuellen und körperlichen Unterlegenheit gegen die als Solisten imponierenden, als Mannschaft enttäuschenden Kameruner zu scheitern.  
Brasilianer die beinahe arrogant zaubern und von einer in der Spielauffassung und vom Talent her überragenden spanischen Mannschaft gnadenlos auseinandergenommen, geradezu seziert werden.  
Fightende Iren (selbsternannter Geheimfavorit), Defensivstrategen aus Kroatien, oder aber hervorragend organisierte Deutsche gegen Dribbelkönige aus Paraguay.   
Mit praktisch ausschließlich Spielern aus dem eigenen Land treten an: Argentinien, Brasilien, Paraguay, Kamerun, Mali, Zambia, Kroatien, England, Deutschland, Portugal, Spanien, Mexico, Costa Rica, Honduras, USA, Japan, Korea, Saudi-Arabien, Australien  
Uruguay hat immerhin 5 (von 18 ) Spieler dabei, die im Ausland unter Vertrag stehen, jedoch überwiegend in Mittel- und Südamerika.  
Ghana, Nigeria sind 50:50 gemischt und Irland ist sowieso ein Sonderfall, da viele Iren ja nie auf irischem Bodengelebt haben. Nur zwei Iren sind in Irland unter Vertrag, die meisten anderen in England, wie gehabt.  

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4) Die größten Talente 

 Mit Namen wie Maradona, Sammer, Möller, Figo, Boban, Suker usw. haben diese Weltmeisterschaften schon spektakuläre Stars herausgebracht, genauso hat es aber schon Siegermannschaften auch aus großen Ländern gegeben, aus denen kaum eine internationale Karriere hervorgegangen ist. So ist der mit Abstand bekannteste Name aus der deutschen Siegermannschaft von 1981 Michael Zorc.   

 Denkt man an die letzte U20 WM 1997, denkt man an Namen wie Owen, Anelka, Henry, an Trezeguet und viele mehr. Während Michael Owen in Malaysia immerhin auffiel, waren einige heutige Größen dort eher eine Enttäuschung. Die Stars waren andere: der Argentinier Riquelme (von dem man noch hören wird), die Uruguayer Zalayeta und Oliviera, oder der Brasilianer Adailton, eine Art südamerikanischer Gerd Müller.   
Die drei letztgenannten gehören zu den Bedauernswerten, die die Aufmerksamkeit der großen europäischen Klubs auf sich zogen und danach das Schicksal so vieler Talente nachholten: Sie wurden verpflichtet von Namen wie Juventus Turin oder AC Parma, wo sie natürlich gegen Konkurrenz wie Zidane, Crespo, Chiesa & Co. kein Land sahen. Wären sie nicht aufgefallen und hätten sie sich zunächst in kleineren Vereinen entwickelt, wären sie bald schon richtige Stars, so aber liegt ihre Zukunft völlig im ungewissen.   

Was die Mannschaften wie Japan, USA, Saudi-Arabien, Australien, Costa Rica usw. betrifft, sieht man sicherlich die größten Talente, ebenso bei den Spaniern, dort wurde zwangsverpflichtet. Nicht so bei Deutschen und Engländern: Die besten haben es in die ersten Mannschaften der Profiklubs gebracht und wurden nicht freigegeben. Die Verbände wollten keine Machtprobe. Im Fall Deutschland ist das durchaus positiv, da es sich nur um wenige Spieler handelte, und Deutschalnd mit einer überraschenden Ansammlung von Talenten an den Start geht. Im Fall England steht aber nur eine B-Mannschaft am Start. Man munkelt, daß England nur aus Angst um seine WM-Bewerbung 2006 nicht zurückgezogen hat. 

 
1. Fussball wie er einmal war?
2. Eine gewisse Unschuldigkeit
3. Welten prallen aufeinander
4. Die größten Talente
5. Das alte Weltmeisterschaftsflair
6. Die Mannschaften und ihr Turnierverlauf
7. Aktuelle Ergebnisse und Infos
 
 Dies erscheint übertrieben, man muß aber wissen, daß in England mehr noch als in Deutschland negative Afrika-Assoziationen vor dem Turnier hochgekocht wurden und somit auch eine gewisse Angst vor der Reise vorhanden war.  

 Anders der Fall bei den Afrikanern: Hier wurden die größten Talente schon als Kinder von der Europäern 'abgegriffen'. Wenn sie nicht in der Versenkung verschwunden sind (auf die verschiedenen Gründe soll hier jetzt nicht näher eingegangen werden), so sind sie doch dem Kontext der nationalen Verbände entzogen. Kontakthalten und Einfliegen ist zu teuer, gerade für die noch ärmeren wie Zambia, Kamerun, Mali. Auch lassen die Verbände sicher gerne mit sich reden, eventuelle finanzielle Zuwendungen oder auch Verärgerung über Spieler, die gegen 'bessere' Ratschläge so früh ihr Land verlassen, bewegen die Funktionäre vermehrt auf einheimisch spielende Talente zu setzen. Dies ist in traditionell gerne aus Europa ausgebeuteten Ländern wie Ghana gar nicht so einfach, holen Spielervermittler und Klubs doch alles, was gerade zufällig mal ein Trickot anprobiert hat. Es ist dies simple postkolonialistische Rohstoffausbeutung die sich lohnt: Wenn es stimmt, daß der Marktwert des bei Udinese unter Vertrag stehenden Ghanaers Stephen Appiah inzwischen bei 10 Millionen DM steht, dann reicht wahrscheinlich ein Treffer auf Hundert um großen Reibach zu machen.  

Auch bei den Deutschen hat man das Phänomen, das große Talente von großen Klubs geholt wurden (z.B. Voss und Falk), dort dann natürlich nur auf der Bank saßen, während die (Ex-)Hannover-Fraktion (Ernst, Blank) heute alle Chancen in der Bundesliga hat. Paradoxerweise sind dadurch die erstgenannten jetzt in Nigeria und die anderen nicht.  

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 5) Das alte Weltmeisterschaftsflair  

Weltmeisterschaften hatten oft vor allem spezielle klimatische Bedingungen, welche den Fussball nicht unwesentlich beeinflußt haben. Während in Europa optimale Bedingungen für eine Athletisierung, ja Maschinalisierung des Spiels bestehen, ist in der feuchten Hitze von Nigeria ein gleichmäßig hohes Tempo nicht möglich. So rennen also nicht alle im gleichen Tempo auf und ab, sondern das Tempo muß variiert werden.   
Oder die Spiele erzählen wieder richtige Geschichten. Zum Beispiel das Spiel Deutschland Paraguay. Deutschland beginnt wie die Feuerwehr, überrollt den Gegner. Doch dann ab Mitte der ersten Halbzeit sind die Deutschen müde, die Südamerikaner beginnen, dem Spiel ihr Tempo aufzuzwingen. Die Adlerträger sehen völlig fertig aus. Doch plötzlich schießen sie kurz vor der Halbzwit ein Tor und das psychologische Moment dreht sich wieder völlig. Am Ende heißt es 4:0.  

 

 
1. Fussball wie er einmal war?
2. Eine gewisse Unschuldigkeit
3. Welten prallen aufeinander
4. Die größten Talente
5. Das alte Weltmeisterschaftsflair
6. Die Mannschaften und ihr Turnierverlauf
7. Aktuelle Ergebnisse und Infos
 
   
Dieses erinnert an die 'Sonnen-Weltmeisterschaften' von Mexico, Argentinien, oder Spanien. Auch dort gab es jene 'typischen WM-Spiele', die man bei der letzten WM nur wenige gesehen hat (Ausnahmen vielleicht Jugoslawien-Iran, Japan-Kroatien, Bulgarien-Nigeria, Bulgarien-Paraguay).  
Das Tempo in Nigeria ist aber in den ersten Spielen schon erstaunlich hoch, es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen die Belastungen auf den weiteren Turnierverlauf haben werden.  

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6) Die Mannschaften und ihr Turnierverlauf 
Stand 12.4., wird aktualisiert)  

Aus Europa:  
Der Europameister Irland mit seinen Stars Rob Keane und dem Dribbelkünstler Damien Duff, der schon bei der letzten WM dabei war als Irland Dritter wurde. Die Iren sorgten jetzt bei einigen Jugendturnieren für Aufsehen, und sind mit dieser Mannschaft eine Art Mitfavorit. Zusammen mit den Deutschen, Engländern, und vielleicht noch ein oder zwei Teams dürften sie unter dem Klima am meisten leiden. 
Kroatien, eine defensiv eingestellte, auf Konter ausgerichtete Mannschaft, die schwer zu besiegen ist, und auf in dieser Altersklasse sicherlich häufigere Fehler wartet.  
Deutschland, Vizeeuropameister, mit einer Handvoll größerer Talente mit Sicherheit Mitfavorit. Doch nach einem vielversprechenden Auftakt erschien die Mannschaft im entscheidenen Spiel nicht engagiert genug. Ob ein Schuß Überheblichkeit eine Rolle spielte, daß das Team gegen die nicht gerade überragenden aber konzentrierten und engagierten Costa Rica erst viel zu spät aufdrehte, können nur die Spieler selbst wissen. 
Spanien, bei der EM unter Wert abgeschnitten, nach ihrem ersten Auftritt zunächst einmal der Favorit überhaupt. Gegen Brasilien und Honduras wirkten sie wie eine Mannschaft aus einer anderen Liga. 
Portugal, im ersten Spiel etwas überheblich, aber ebenfalls eine selbstbewußte Mannschaft mit Talent. Nach der überraschenden Niederlage gegen Mali im zweiten Spiel schaukelten sie sich mit einem 0:0 gegen Uruguay ins Aachtelfinale. 
England, ohne seine Stammspieler aus der Premier Devision angereist, wird nachgesagt, nur aus Rücksicht auf die WM-Bewerbung 2006 teilgenommen zu haben. Dies scheint etwas übertrieben, doch wurden auch in England neben Bedenken über den schlechten Termin, negative Assoziationen und Befürchtungen zum Austragungsort geschürt. 
 
Aus Afrika:  
Kamerun, eine aus meist robusten und talentierten Individualisten bestehende Mannschaft, deren Zusammenspiel das große Manko ist. Hier steht die Mannschaft in der Tradition der letzten Nationalmannschaften des Landes. Und auch in einem anderen Punkt: Kamerun ist in Afrika auch als die 'Escapologists' bekannt, als Mannschaft, die ähnlich dem Klischee von den Deutschen trotz schlechter Vorstellung irgendwie kurz vor Schluß ihrem Schicksal entgeht. Und genau das gelang den Kamerunern auch gegen Japan, als sie in den letzten Minuten aus einem 0:1 ein eher unverdientes 2:1 machten.  
 Ghana, eine Mannschaft, die an ihrer noch nicht ganz vollendeten Europäisierung leidet. Ihrer afrikanischen Spielweise  teilweise zugunsten einer europäischen Ideologie beraubt, gelingt den Spielern das europäische Spiel noch nicht in ganzer Vollkommenheit. 
 Trotzdem einer der Turnierfavoriten und im Prinzip das Team mit den größten Stars.  
 

 
1. Fussball wie er einmal war?
2. Eine gewisse Unschuldigkeit
3. Welten prallen aufeinander
4. Die größten Talente
5. Das alte Weltmeisterschaftsflair
6. Die Mannschaften und ihr Turnierverlauf 
Afrika und Europa: Deutschland, Nigeria & Co.
Amerika und Asien: Brasilien, Japan, usw, 
7. Aktuelle Ergebnisse und Infos
 
Die Nigerianer haben ein paar sehr junge und schmächtige Spieler dabei, allen voran den auffälligsten Spieler des Auftaktmatches, den erst 17-jährigen Julius Aghahowa. Ihr Problem ist damit auch die Durchschlagskraft in der Spitze. Die Stars des Teams sind aber der schon Champions League erfahrene Verteidiger Gbenga Okunowu sowie sein Klubkamerad Haruna Babangida, der kleine Bruder des Ajax-Rechtsaußen. Wenn sie in Führung gehen ist Showtime und der Coach bekommt graue Haare. Dementsprechend überzeugt ging man auch in das 3.Match gegen Paraguay, verlor, und der Coach wurde gefeuert. 
Mali stellt nun schon seit einiger Zeit talentierte Jugendteams und tritt hier mit dem Stamm der Mannschaft an, die das Land schon vor zwei Jahren bei der U17 WM vertrat und damals nach Elfmeterschießen im Viertelfinale gegen Deutschland ausschied. Die beiden Freiburger Bundesligaspieler Diarra und Diallo sind nicht dabei. Mali zieht nach Siegen gegen die 'Großen' Portugal und Uruguay ins Achtelfinale ein.  
Zambia überraschte bei der U20-Afrikameisterschaft. Nach Jahren Mitspielen an der afrikanischen Spitze war das Land eigentlich aufgrund verbandsinterner Querelen und Mismanagement fussballerisch gerade totgesagt worden. Doch talentierte Spieler scheint es immer noch genug zu werden, obwohl gerade die Jugendförderung zuletzt stark kritisiert wurde.  
Zambia glänzte durch Ballstaffetten und dem Mannschaftspiel perfekt eingebrachten individuellen Fähigkeiten. Grausam bestraft wurden sie für ihre Naivität oder Uninformiertheit mit dem Ausscheiden gegen Brasilien. Eine Niederlage mit zwei Toren hätte zum Weiterkommen genügt, doch während Uruguayer, Portugiesen, und Argentinier sich geschickt und sicher nicht ohne ein gewisses Einverständnis der Geger sich mit 0:0's ins Achtelfinale schaukelten,  stürmte Zambie beim Stande von 1:2, ermutigt durch eine großartige erste Halbzeit, in ihr Verderben. Gnadenlos ausgekontert unterlagen sie mit 1:5 und verpaßten den verdienten Sprung unter die letzten 16 nach nur einer schlechten Turnierhalbzeit. 
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6) Die Mannschaften und ihr Turnierverlauf 
Stand 12.4., wird aktualisiert)  

Aus Südamerika:  
Brasilien tritt auch mit einigen Spielern des U17 Weltmeisters von 1997 an. Einer der auffälligsten Namen von damals: Mathuzalem. Der in Deutschland am meisten beachtete Spieler dürfte Fernando Baiano sein, um den sich derzeit Bayer Leverkusen und Bayern München ein Wettrennen liefern. Die Brasilianer, die bei der letzten WM mit zwei zweistelligen Siegen gegen Südkorea (10:3) und Belgien (Achtelfinale 10:0) Aufsehen erregten, um dann quasi torchancenlos gegen Angstgegner Argentinien auszuscheiden (0:2), wirkten bei ihrem ersten Auftritt gegen Spanien schwach und unmotiviert. Es sah aus als wollten sie ihre Aufgabe mit links erledigen. Doch in den folgenden Gruppenspielen spielte man mit voller Konzentration und überzeugte vor allem auch gegen die starken Zambier.  
Argentinien, Südamerikameister, und traditionell einer der Turnierfavoriten. Obwohl man gegen Ghana die bessere Mannschaft stellte, scheint es doch an der Torgefährlichkeit zu mangeln. Mit einem   
Uruguay, letztes Mal die Überraschungsmannschaft, verlor ihr Auftaktmatch gegen Mali 1:2, besiegte Südkorea und rettete sich mit einem 0:0 gegen Portugal ins Achtelfinale.  
Paraguay konnte im Gegensatz zur France98-Mannschaft defensiv überhaupt nicht überzeugen, hatte dafür vorne ein paar auffällige Spieler, allen voran Santa Cruz und Wirbler Miguel Dominguez. Trotz der hohen Auftaktniederlage gegen Deutschland ist mit ihnen zu rechnen. Sensationell ist der Schuß des Freistoßspezialisten Maldonado 
 

 
1. Fussball wie er einmal war?
2. Eine gewisse Unschuldigkeit
3. Welten prallen aufeinander
4. Die größten Talente
5. Das alte Weltmeisterschaftsflair
6. Die Mannschaften und ihr Turnierverlauf 
Amerika und Asien: Brasilien, Japan, usw,
Afrika u.Europa: Deutschld., Nigeria & Co. 
7. Aktuelle Ergebnisse und Infos
 
 
Aus Asien:  
Japan, von Philippe Troussier betreut, jetzt schon eine der Überraschungen. Unheimlich angagiert, aber auch individuell sehr stark, überzeugen sie in der Raumaufteilung, Übersicht und dem extrem schnellen raumgreifenden Pass-Spiel. Ihr großer Nachteil gegen Kamerun war ihre körperliche Unterlegenheit und Chancenverwertung. In entscheidenden Situationen vorne wie hinten konnten sie sich 1 zu 1 nicht durchsetzten bzw. entscheidend behindern. Gegen die USA und England demonstrierte man organisatorische und auch technische Überlegenheit. 
Korea, eine wesentlich schwächere Mannschaft als Japan, auch wenn sie ähnliche Tugenden bemühte, hatte keine Chance in der Gruppe mit MAli, Portugal und Uruguay.  
Saudi-Arabien als Vertreter der traditionell eleganten und talentierten arabischen Mannschaften, in deren Fussball sich aber bnichts entscheidendes bewegt um den Abstand zur Weltspitze zu verringern. Was zwar nicht Zweitklassigkeit bedeuten muß, waren arabische Vertreter in der Vergangenheit schon einmal dicht dran auf dem Jugendlevel: 1981 wurde Katar zweiter.  
Doch Saudi-Arabien schaffte wieder nur einen Punkt mit gefälligem Spiel. 
Kazakhstan war nach der 0:8 Schlappe im Vorbereitungsspiel in Deutschland wohl der Aussenseiter schlechthin, verkaufte sich aber teuer gegen Argentinien und verlor lediglich 0:1. In den beiden anderen Spielen kam man aber über den Exotenstatus nicht hinaus. 
Aus Nord-/Mittelamerika:  
In den USA ist Fussball in den Colleges ein beliebter Sport, so daß die Amerikaner eine an Spielintelligenz mit den Deutschen vergleichbare Mannschaft stellen können. An Talent sollten sie aber unterlegen sein. Trotzdem schafften sie den Einzug ins Achtelfinale, begünstigt von der Müdigkeit der bereits qualifizierten Kameruner und der Harmlosigkeit der englischen Spieler (siehe England).   
Mexico überraschte im Auftaktmatch die Iren in einem gleichwertigen Match, daß die Mexikaner durch ein Freistoßtor gewannen.  
Honduras schoß drei Tore im ersten Spiel und verlor dennoch 3:4 gegen Zambia. Die Mannschaft hat etliches Potential vorne ist aber alles andere als eine kompakte Mannschaft. Zumindest der Mittelstürmer Soazo ist aber ein absoluter Kandidat für eine vielleicht sogar große europäische Karriere. Mit einem starken Schuß ausgestattet auch Leon. 
Costa Rica überraschte mit einer gut organisierten, engagierten, und auch nicht untalentierten Mannschaft und holte ein sensationelles, wenn auch glückliches 1:1 im Eröffnungsspiel gegen Nigeria. Nach der Niederlage gegen Paraguay gelang den trotzdem auch nicht übermäßig begabten Mittelamerikanern ein überraschendes 2:1 gegen Deutschland und dank der NAivität Zambias als viertbester Gruppendritter und damit 16. Mannschaft der Sprung ins Achtelfinale. Die Nummer 10 spielt nächstes Jahr beim Karlsruher SC. 
Aus Ozeanien:  
Australien, seit Jahren eine nicht zu unterschätzende Größe im Jugendfussball. Die erschwerte Qualifikation für die erste Mannschaft hat einen durchaus möglichen beachtenswerten Auftritt bei den beiden letzten großen Weltmeisterschaften verhindert. Attraktive Angriffszüge, doch letztlich in den Gruppenspielen doch deutlich gebremst. 

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 7) Ergebnisse und Infos 

von der FIFA:  
1)  Alle Spiele, alle Aufstellungen 
2)  Aktuelle News und Facts 
von The Shot That Passed Right Through The Net: 
Übersichtliches Schema der KO-Spiele ab dem Achtelfinale 

 

 
1. Fussball wie er einmal war?
2. Eine gewisse Unschuldigkeit
3. Welten prallen aufeinander
4. Die größten Talente
5. Das alte Weltmeisterschaftsflair
6. Die Mannschaften und ihr Turnierverlauf
7. Aktuelle Ergebnisse und Infos
 
 
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