GruppeA:
5.1. Real Madrid - Al
Nassr (Saudi-Arabien)
Das Stadion füllt
sich erst allmählich. Die Saudis spielen einen höchst eleganten
Fussball zwischen den Strafräumen, der Real vor sichtbare Probleme
stellt, da sich Real bei der Hitze mit Agressivität zurückhält.
Die Saudis sind aber in beiden Strafräumen sehr schwach. Dennoch gelingt
Real nur das 1:0 durch einen glücklichen Preßschlag gegen Anelkas
Fuß. Kurz vor der Pause bricht der Marrokaner Bahja durch. Elfmeter
- 1:1
In der zweiten Halbzeit
wird Real immer nervöser. Doch die Saudis schlagen sich selbst: Der
Torwart boxt den Ball ins eigene Tor, Raul berührt zuletzt. Ein Steilpaß
eines saudischen Verteigers auf Anelka nutzt dieser, um gegen den Torwart
für einen Elfmeter zu sorgen: 3:1. Die Saudis schlagen sich
besser als erwartet. Stark bei Real: der Kameruner Geremi.
5.1. Corinthians Sao
Paolo - Raja Casablanca
Jetzt ist das Stadion
gut gefüllt, die Stimmung ist gut und das Spiel schneller als das
erste. Casablanca kann überraschend dagegenhalten, ist jedoch wenig
torgefährlich. Kurz nach der Pause das 1:0 für die Brasilianer.
Jetzt werden die Marokkaner stärker.
Dann - das Phantomtor: Der
Ball prallt gegen die Latte und kommt eindeutig vor der Linie auf. Der
italienische Schiedsrichter entscheidet auf Tor für Corinthians:
2:0 - Der Entstand. Auch Raja hat sich nicht die befürchtete
Packung eingehandelt.
7.1. Real Madrid - Corinthians
Das bisher beste Spiel
des Turniers. Es wogt hin- und her. Immer wieder scheinen die Südamerikaner
überlegen, doch immer wieder hat Real Phasen, in denen es plötzlich
dominiert. Das 0:1 fällt, als Anelka einen Schuß abfälscht.
Doch Corinthians gleichen aus und gehen durch ein Traumtor von Edilson
in der zweiten Halbzeit in Führung. Doch jetzt schlägt Real zurück:
Nach einem Steilpaß umkurvt Anelka den Torwart und schiebt ein. Kurz
darauf holt Savio mit Klassedribbling einen Elfmeter heraus: Anelka verschießt.
Am Ende 2:2. Stark bei Real: Savio und Karembeu (obwohl er vor dem
2:2 den Ball durch die Beine gespielt bekommt).
7.1. Raja Casablanca
(Marokko) - Al Nassr
Afrikanische Teams
können gegen arabische selten gewinnen. Arabische haben ihre besten
Resultate oft gegen afrikanische. So auch dieses Mal. Das Spiel war von
seinem Tor-Verlauf (0:1,1:1,1:3,3:3,3:4) spektakulär, hatte aber nicht
die Klasse der Spiele, in denen verschieden Spielkulturen aufeinanderprallten.
Casablanca gab seine
sonstige Kontertaktik entweder von vorneherein oder motiviert durch den
frühen Rückstand auf und attackierte mit mehr Spielern. Die Saudis,
die in den Spielen gegen die Großen vor dem Tor in Panik verfallen,
konterten den Gegner cool aus. Der hatte sich zwar gut abgeschaut, wie
man die schwache Saudiabwehr aushebelt, war aber gegen die Saudiangriffe
hilflos. Beide Teams mit teilweise guten aber auch unsicheren Torhütern.
3:4
10.1. Real Madrid - Raja
Casablanca
'Wir werden Casablanca
mit 6 Toren schlagen' hatte Roberto Carlos vor dem Spiel getönt. Denn
Real mußte auf Torjagd gehen. Höchstwahrscheinlich würde
das Torvehältnis gegen die später spielenden Corinthians den
Ausschlag geben. Jetzt wird sich zeigen was der Fussball der Außenseiter
wert ist.
Ein Spiel, daß
ein wenig an das sensationelle Kamerun-England Viertelfinale von 1990 erinnerte:
Raja's Konterfussball kam weitaus wirkungsvoller zur Geltung als in den
Spielen zuvor. Und plötzlich war man brandgefährlich. Ein früher
Lattenschuß als Warnung. Dann das 0:1 für die Marokkaner durch
einen Kopfball. Jetzt gerieten die überraschend zahlreichen Zuschauer
und die marokkanischen Spieler in Ekstase. Man führte die Spanier
vor, spielte nun klassisch afrikanisch, mit allen Tricks. Hatte weitere
Chancen. Und Glück, daß der für den verletzten Anelka eingewechselte
Morientes nur den Pfosten traf.
In der zweiten Halbzeit
machte Real zunächst mächtig Druck und drehte den Spieß
um: 2:1 durch einen Hierro-Freistoß und ein Morientes Tor. Raul ackerte.
Doch die Marokkaner wurden wieder stärker. Ein erneuter Kopfball brachte
das 2:2. Dann gabs ein bischen Unstimmigkeiten unter den Spielern. Roberto
Carlos, ein weiterer Spanier und ein Marokkaner mußten runter. Riesenchance
für Raja - Pfosten. Ab der 75. Minute war Casablanca platt. Trotzdem
Einzelaktionen - Karambeu muß auch runter - nach einer zweiten gelben
Karte: einmal hatte er gegen einen Steilpaß mit der Hand gerettet,
nun einen durchgebrochenen Spieler festgehalten. 8 gegen 10.
Doch die Marokkaner
sind am Ende mit den Kräften. Real schießt nach einer Ecke sogar
das 3:2 durch Geremi. Zweimal rettet noch der spanische Torwart. Real gewinnt.
3:2
10.1. Al Nassr - Corinthians
Corinthians müssen
mit 2 Toren Unterschied gewinnen, daß sollte doch zu schaffen sein?
Es regent in Strömen. Und die Brasilianer dominieren zunächst
klar. Doch mehr als das 1:0 können sie bis zur Pause nicht erreichen.
In der Mitte der zweiten Halbzeit werden die Saudis plötzlich stärker,
haben plötzlich große Konterchancen. Doch sie sind zu überhastet.
Kurz vor Schluß schließt der kolumbianische Kapitän der
Corinthians, Rincon, eine schöne Kombination mit einem Schrägschuß
zum 2:0 ab. Corinthians sind im Finale der Klub-WM - 2:0
Gruppenfazit
Auch als sie es mußten,
konnten weder die Gastgeber, noch die Europäer die beiden Kleinen
mit mehr als zwei Toren Unterschied schlagen. Das Gefälle ist nicht
so groß, wie angenommen. Insbesondere das Spiel Raja-Real war dramatisch,
das Gefälle nur physischer Natur. Trotzdem endet die Gruppe in etwa
wie erwartet.
Real scheidet unglücklich
aus. Man hatte Corinthians am Rande einer Niederlage, man hätte die
konditionell einbrechenden Casablanca mit 11 Mann vielleicht um ein Tor
höher schlagen können, und Corinthians profitierte in ihrem ersten
Spiel von einem Phantomtor.
Tabelle
Corinthians |
6-2 |
7 |
Real |
8-5 |
7 |
Al Nassr |
5-8 |
3 |
Casablanca |
5-9 |
0 |
GruppeB:
6.1. Manchester Utd.
- Necaxa (Mexico)
In der ersten Halbzeit
überraschen die spielstarken Mexikaner Man Utd und gehen durch ein
herrliches Freistoßtor in Führung. Beckham wird nach einem bösen
Foul vom Platz gestellt und MAnchester spielt mit 10 Mann weiter. Anfang
der zweiten Halbzeit vergibt Necaxa einen Elfmeter. Danach spielt nur noch
Manchester. Vergibt einen Elfmeter und schafft doch noch den Ausgleich.
Necaxa kann keine gefährlichen Gegenangriffe mehr fahren, Manchester
fast sogar noch gewinnen. Ende 1:1
6.1. Vasco de Gama -
South Melbourne (Austr.)
South Melbourne, als
schwächste Mannschaft eingestuft, überraschte als unbequemer
Gegner. Erst spät kann Vasco da Gama das Spiel mit zwei Toren entscheiden.
Romario ist beteiligt und Edmundo trifft. - 2:0
8.1. Man Utd. - Vasco
da Gama
Die Engländer,
die das leere Stadion im ersten Spiel beklagten, verloren im Wirbel der
Brasilianer schnell die Übersicht: Der sonst zuverlässige Gary
Neville leitete mit zwei leichtsinnigen Pässen die 2:0 Führung
ein. Romario und Edmundo nehmen die Engländer ganz alleine auseinander:
Kurz vor der Pause erzielt Edmundo ein Traumtor: 3:0. In der zweiten Halbzeit
kämpft Manchester, Vasco steckt zurück. Und die Engländer
haben Chancen, aber das 1:3 kommt zu spät. 1:3
8.1. Sth Melbourne -
Necaxa
Etwas hilflos verursachen
die 'einfacher' spielenden Australier gegen Necaxa insgesamt 3 Elfmeter.
Zwei werden verwandelt. Trotzdem bringt South Melbourne den Gegner nach
dem 1:2 Anschlußtreffer sogar in Schwierigkeiten, bevor eben der
dritte der Elfmeter die Entscheidung bringt - 1:3
11.1. Man Utd. - South
Melbourne
In der ersten Halbzeit
war ein klarer Unterschied zwischen den mit vielen Ersatzspielern angetretenden
Engländern und den Australiern. Folglich ging Man Utd auch mit einer
2:0 Pausenführung, erzielt durch den sichtlich motivierten Südafrikaner
QUinton Fortune, in die Kabine. In der 2.Halbzeit dann erspielte sich Melbourne
gegen unkonzentriertere Briten hochkarätige Chancen und hatte viel
Pech. Zum einen prallte ein Ball von einem Pfosten auf der Linie tanzend
an den anderen, zum anderen wurden mehrmals durchgebrochene Spieler (wie
schon in der ersten Halbzeit) von zweifelhaften Abseitsentscheidungen zurückgepfiffen.
Bei Man Utd fiel noch der eingewechselte Beckham mit einer Einzelleistung
auf. - 2:0
Das bedeutete für Manchester,
daß man das Spiel um den dritten Platz nur bei einer hohen Niederlage
von Necaxa (3 Tore bzw. Gleichstand bei 0:2) erreichen würde.
11.1. Necaxa - Vasco
da Gama
Necaxa mußte
gewinnen, um das Finale zu erreichen und legte vehement los: 1:0 nach wenigen
Minuten durch den ekuadorianischen Spielmacher Aguinaga. Vasco da GAma
antwortete wütend und es war nur eine Frage der Zeit bis das 1:1 fiel:
Nach einer Ecke köpfte der für den verletzten Junior Baiano eingewechselte
Odvan ungedeckt gegen die manchmal unsichere mexikanische Abwehr ein. Doch
im weiteren Spielverlauf konnte Necaxa immer wieder für Phasen die
brasilianische Überlegenheit durchbrechen. Es dauerte bis Mitte der
zweiten Halbzeit bevor die Entscheidung fiel: Romario hatte einen seiner
berühmten explosiven Antritte, legte den Ball an einem Gegenspieler
vorbei und schoß in die lange Ecke - 1:2
Gruppenfazit
Vasco da Gama war
eine Klasse für sich. Manchester United fehlte offensichtlich die
Umgebung der heimischen Stadien. Necaxa war die 'erwartete' Überraschung
und South Melbourne war durchaus besser, als man erwarten konnte. Sie war
aber auch trotzdem die einzige Mannschaft, die in diesem Turnier nie in
Reichweite eines Sieges kam.
Tabelle
Vasco da Gama |
7-2 |
9 |
Necaxa |
5-4 |
4 |
Man Utd |
4-4 |
4 |
Sth Melbourne |
1-7 |
0 |
Spiel um den 3.Platz
(14.1.)
Necaxa (Mexico) - Real
Madrid
Wieder war Necaxa
über Strecken der Partie überraschend stark. In der ersten Hälfte
der zweiten Halbzeit dominierten die Mexikaner total und erzielten auch
den Ausgleich durch Delgado. Eine Coproduktion von Morientes/Raul hatte
Real in der 1. Hlabzeit mit Hilfe des mexikanischen Torwarts in Führung
gebracht. Doch wieder hatte Necaxa auch schwache Phasen. Real litt unter
dem Fehlen seiner gesperrten Spieler und hatte in den nicht zu stoppenden
Raul/Morientes ein überragendes Sturmduo, daß jedoch zu selten
Gelegenheit zu gefährlichen Aktionen hatte. Immerhin hätte es
fast noch zum 2:1 bei einem Pfostenkopfball gereicht. So gewann Necaxa
das Elfmeterschießen - 1:1, Necaxa wird 3. nach Elfmeterschießen
FINALE (14.1.)
Vasco da Gama (Rio) -
Corinthians (Sao Paulo)
Ort: Maracana (Rio)
Wenn Brasilianer gegen Brasilianer
spielen, sieht das oft etwas weniger attraktiv aus, als wenn sie gegen
Europäer zauber. Denn Brasilianer können natürlich auch
besser gegen die Finten ihrer Stürmer, die Spielzüge ihrer Mittelfeldakteure
verteidigen. Ausserdem sind sie Meister des taktischen Fouls: Erreicht
ein Spieler eins-gegen-eins doch einmal eine möglicherweise gefahrbringende
Ausgangsposition, liegt er auch schon auf dem Rasen. Immerhin vertrat der
Schiedsrichter, wenn auch nicht immer sicher, die FIFA-Linie und nicht
die des teilweise brutalen brasilianischen Ligafussballs.
Das Spiel selbst war
äußerst abwechslungsreich, aber auch arm an großen Torchancen.
Zu konzentriert verteidigten beide Mannschaften, hatten erhebliche Absicherungen
im Spiel. Und so endete es wie Fussball in Perfektion angeblich enden muß:
0:0.
Vasco da Gama war
in der ersten Halbzeit nach streckenweise hervorragendem Spiel dominant
gewesen, doch verlegte sich ab der Pause gegen immer besser ins Spiel kommende
Corinthians aufs Kontern.
Das Elfmeterschießen
gewannen die Corinthians mit 4:3. Edmundo hatte den letzen Elfmeter
am Tor vorbeigeschossen.
Das ein Elfmeterschießen
über einen Weltmeister entscheidet, ist unangenehm. Daß ein
hoher Prozentsatz von entscheidenen Spielen auf höchster Ebene auf
diese Art von Losentscheid zurückgreifen müssen, absurd. Bei
der Euro96 wurden 4 von 7 K.-O-Runden spielen trotz Golden-Goal Regel auf
diese Art und Weise beendet. The Shot That Passed Right Through The Net
bietet Sponsoren eine Regeländerung an, mit der sie den Fussball von
diesem Fluch befreien können. info bei [ Mail ]
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